Können weniger Lebensmittel angebaut werden, weil Rohstoffe für Biokunststoffe Platz und Ressourcen wegnehmen? Werden sogar Lebensmittel verwendet, um diese Biokunststoffe herzustellen?
Eine berechtigte Sorge, der wir von Naturabiomat® immer wieder begegnen. Umso wichtiger ist es uns, über die tatsächliche Herkunft der von uns verwendeten Rohstoffe zu informieren. Wir benutzen in der Produktion den Biokunststoff Mater-Bi® von Novamont. Aus diesem stellen wir biologisch abbaubare Biobeutel her, die in vielen Haushalten verwendet werden. Die Beutel werden vor allem deshalb zur Sammlung von Biomüll geschätzt, weil sie alle Vorteile von Kunststofftaschen haben, im Gegensatz zu diesen aber rückstandslos abgebaut werden.
Biokunststoffe wie Mater-Bi® sind vollständig abbaubare und kompostierbare Werkstoffe, die nachwachsende Rohstoffe enthalten. Verwendete Rohstoffe sind zum Beispiel Maisstärke und Pflanzenöle und Kartoffelstärke.
Die Maisstärke stammt von genetisch nicht-veränderten Pflanzen und aus europäischem Anbau. Die Anbauflächen sind weder durch Rodung von Waldflächen noch durch den Eingriff in natürliche, unberührte Flächen entstanden.
Die im Fall von Mater-Bi® verwendeten Pflanzenöle stammen ebenfalls von genetisch nicht veränderten Pflanzen. Es werden lediglich Öle von Pflanzen eingesetzt, die an trockene Standorte angepasst sind und daher kaum Bewässerung benötigen. Weder Sojaöl noch Palmöl kommen bei der Herstellung von Mater-Bi® zum Einsatz.
Die landwirtschaftliche Nutzfläche auf der Erde beträgt 5 Mrd. Hektar. Im Jahr 2017 wurden nur etwa 1,2 Mio. Hektar dafür verwendet, Rohstoffe für Biokunststoffe anzubauen. Das entspricht nur 0,02 % der gesamten, landwirtschaftlich genutzten Fläche. Die Fläche, die zur Erstellung von Biokunststoffen benötigt wird, ist also vergleichsweise sehr gering.
Tatsächlich gibt es auch noch andere Rohstoffe, die aus nachwachsende Ressourcen hergestellt werden. So werden EU weit jährlich etwa 3,6 Mio. Tonnen Maisstärke als Rohstoff in der chemisch-technischen Industrie eingesetzt. Das entspricht einem Anteil von 46 % der gesamten verarbeiteten Stärke. Allein 30 % davon werden für die Herstellung von Papier und Wellpappe verwendet, für Biokunststoffe nur 1 %.
Seit 2007 sind die Preise für Agrarrohstoffe beträchtlich gestiegen. Das hat mehrere Gründe: Zum einen ist die Nachfrage für Agrarrohstoffe aus dem Bioenergiesektor höher geworden. Zudem hatte der Anstieg der Preise für Treibstoffe einen Erhöhung der Herstellungskosten für Getreide zur Folge. Zum anderen tragen auch die wachsende Nachfrage in Schwellenländern aufgrund von veränderten Ernährungsgewohnheiten und die exponentielle Zunahme der Weltbevölkerung ihren Teil zur Preissteigerung bei.
Denn die Vorteile von Biokunststoffen sind unumstößlich. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist deren Verwendung von großem Vorteil, da sie zum Beispiel als biologisch abbaubare Biomüll-Beutel durch Kompostierung wieder abgebaut und somit in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt werden.